Freie Wähler gegen „Ausverkauf der Grundversorgung“ Klare Aussagen des Bezirksverbandes – Politischer Aschermittwoch wieder in Plattling Auf der Bezirksvorstandssitzung im Georgenhof in
Deggendorf/Fischerdorf besprachen die Freien Wähler wieder zahlreiche
Vorhaben für das Jahr 2006. Als „Interessenvertreter des Bürgers“
wollen sie sich noch mehr als politische Alternative präsentieren. Die politische Landschaft in Bayern befindet sich
derzeit in Bewegung, davon sind die Freien Wähler mehr denn je überzeugt.
An den Niederbayern soll der Einzug der „Freien“ in den Landtag im
Jahr 2008 zumindest nicht scheitern, so FW-Bezirkschef Hubert Aiwanger,
der auf der Sitzung erstmals auch Vertreter der neugegründeten „Jungen
Freien Wähler“ begrüßen konnte. Damit der Erfolg auf Landesebene
gelingt, will man sich auch im kommenden Jahr wieder mit zahlreichen
Veranstaltungen in die politische Diskussion einschalten. Den etablierten
Parteien werfen die FW, die in Bayern immerhin jeden dritten Bürgermeister
stellen, mangelnde Bürgernähe vor. Als eine der größten aktuellen
Fehlentwicklungen, die relativ unbemerkt von der Öffentlichkeit abläuft,
sehen die FW den „Ausverkauf unserer Grundversorgung“, also den
Einstieg von Kapitalgesellschaften etc. in Bereiche wie Krankenhäuser,
Straßennetz, Öffentlicher Personennahverkehr, Energieversorgung oder
Trinkwasserversorgung. „Es ist ein Skandal, wenn die Politik zulassen
will, daß etwa unser Trinkwasser zum Spekulationsobjekt für Konzerne
wird“, so Hubert Aiwanger. Wohin dies führe, sehe man derzeit an der
Preistreiberei beim Strom, wo die Politik im „liberalisierten Markt“
im Gegensatz zu früher fast nichts mehr zu sagen hat, wie die FW
feststellen. Der Bundeswirtschaftsminister „appelliere“ nur noch an
die Konzerne, was beweise, daß er längst entmachtet sei, und der neue
bayerische Wirtschaftsminister „empfehle“ den Bürgern, die sich über
die hohen Stromkosten ärgern, den Anbieter zu wechseln, was aus Sicht der
FW in der Praxis auch kaum etwas bringe und am Kernproblem vorbeigehe.
Aufgrund der hohen Verschuldung von Bund, Ländern und Gemeinden könnten
die verantwortlichen Politiker den Verlockungen von Investoren, die in den
genannten Bereichen der öffentlichen Daseinsvorsorge auf Gewinne
spekulieren, häufig nicht widerstehen – langfristig aber meist zum
Nachteil für den Bürger. Im Zusammenhang mit unserer hohen
Staatsverschuldung kritisierten die FW-Vertreter auch den „EU-Finanzkompromiß“
der CDU/CSU/SPD-Bundesregierung, nach dem Deutschland netto zwei
Milliarden Euro mehr nach Brüssel zahlen soll als bisher, also über 10
Milliarden, und dies den Bürgern hierzulande auch noch als „außenpolitischen
Erfolg“ verkauft werden soll. „Scheinbar verwechseln sie nicht nur
Netto und Brutto, sondern auch Soll und Haben“, so Hubert Aiwanger. Natürlich
werden diese Themen auch wieder auf dem politischen Aschermittwoch der
Freien Wähler am 1. März ab 11 Uhr in Plattling zur Sprache kommen, zu
dem die FW-Verantwortlichen und die Ausrichter um FW-Bezirksvize Reinhard
Leuschner heuer noch mehr Zuhörer erwarten als letztes Jahr. Am 7. April
um 19 Uhr findet dann das zweite niederbayerische FW-Bürgermeistertreffen,
heuer in Geiselhöring statt. Neben diversen Veranstaltungen auf Orts- und
Kreisebene mit Einbeziehung des Bezirksverbandes soll die
FW-Gillamoosveranstaltung am 4. September im Abensberger Weißbierstadel
an den diesjährigen Erfolg der Premiere anknüpfen. |